Saisonstart 2020

Liebe Gäste,

was für ein Start in die Saison 2020.. Statt Ostern ging es für uns aus bekannten Gründen erst ab Mitte Mai los.

Nach zwei Monaten Lockdown wurden recht plötzlich ab 18. Mai die Türen für Syltgäste wieder geöffnet. Einige Zeit vorher durften schon die Zweitwohnungungsbesitzer ihre Wohnungen auf den Inseln besuchen. Wir hatten erwartet, dass wohl erst die Ferienwohnungen und später die Hotels öffnen dürfen, aber es passierte dann doch alles auf einmal. Ich weiß nicht, ob  die Autoverladung je so voll war. Ab 6 Uhr staute es sich am Montag kilometerweit in Niebüll. Aber egal – alle waren happy!

Tage vorher haben wir fleißig an Hygienekonzepten gefeilt, und hatten keine Ahnung, ob das alles so klappt.. Doch toi toi toi – Gäste, Gastronomen und Hoteliers machen das Beste aus der Situation, und es hat sich alles angenehm eingependelt.

Und alle paar Wochen gibt es eine Lockerung, sodass wir z. B. die Sauna nun endlich wieder (zur Einzelnutzung) anbieten dürfen.

Der Lockdown auf Sylt war eine interessante Zeit. Das Wochenende vor der Sperrung des Hindenburgdammes war Sylt unglaublich gut gefüllt. Es war Mitte März, das Wetter eher schlecht, und trotzdem kamen jede Menge Gäste, deren Kinder soeben erteilte „Coronaferien“ genossen.

Nun hieß es aber plötzlich: Alles müssen runter von der Insel. Und plötzlich war es leer. So leer wie viele Jahrzehnte nicht.

Man musste sich erst einmal berappeln und mit der neuen, unsicheren Situation klarkommen. Wie lange bleibt das so? Hat der letzte Gästeansturm das Virus auf die Insel gebracht? Wird das Krankenhaus überfüllt sein? Wann dürfen wir wieder Geld verdienen? Wieviele Betriebe werden diese Zeit finanziell nicht überleben?

Fragezeichen in den Gesichtern, aber die Not schweißt die Menschen zusammen. Wir Sylter waren wie eine große Familie, die sich dem Müßiggang hingibt und kleine Pläusche an der Supermarktkasse genießt. Es gab dieses große Thema, die Ruhe und viele herzliche “Moins”.

Ich habe in dieser Zeit doch einiges entdecken dürfen. Deutlich gespürt habe ich, was mir wichtig ist, um Zufriedenheit zu empfinden. Mir hat dieses einfache Leben hier inmitten der Natur, mit ein paar nahen Menschen und routinierter Arbeit auf einmal total gereicht. Was ich nicht vermisst habe, waren Dinge wie Shoppen, ständig unterwegs sein und viele neue Reize von außen bekommen. Stattdessen wurde ich ohne Wecker morgens von den Piepmätzen da draußen geweckt, habe nach dem Aufstehen Yoga gemacht und mich dann ein paar Stunden meiner Arbeit gewidmet. Später standen große Spaziergänge und jeden Tag mind. 30 Min. Sport an. Schön, auch mal wieder mit meinem Vater die Insel zu entdecken. Wir sind durch die Kersig-Siedlung in Hörnum spaziert, waren in der Vogelkoje in Kampen oder haben die Ziegenherde am Flugplatz besucht. Besonders schön auch das Wäldchen ganz versteckt in Morsum…

Abends ein netter Krimi und dann schön ins Bett.

Es war herrlich, und ich behalte diesen ruhigen Rythmus so gut es geht bei.

Auch den Gästen merkt man ein Stück mehr Ruhe an. Sie genießen die Natur hier und “müssen” nicht ständig unterwegs sein, um was zu erleben. Es geht ja auch nicht – die Abstandsregeln und teilweise noch geschlossenen Freizeiteinrichtungen tragen ihren Teil dazu bei. Aber wer weiß, vielleicht bleiben wir auch in Zukunft in diesem wunderbar entspannten Modus 🙂

Sylt bei Sonnenschein

Herzliche Grüße aus der Abgeschiedenheit mit ein paar Eindrücken vom leeren Sylt bei Sonne satt. Es ist schön hier so einsam am Strand zu spazieren, einfach schön. Jedoch – so langsam vermissen wir Sie sehr! Ohne Gäste ist es nicht das Sylt, welches wir kennen und lieben.

Sylt – Menschenleer

Liebe Freunde, liebe Gäste,

ich hoffe, es geht Ihnen gut!
seit Tagen strahlt der Himmel in einem klaren Blau – unglaublich schön.

Unsere Insel ist leer, so leer wie sehr sehr lange nicht. Nur Menschen mit erstem Wohnsitz oder welche mit sylter Arbeitsvertrag dürfen über den Damm.

In den vergangenen Tagen überschlugen sich die Ereignisse, immer neue Meldungen erreichten uns. Nachdem die Schulen im ganzen Land nach und nach geschlossen wurden, dachten sich viele, sie nutzen die Zeit und fahren in die Urlaubsgebiete. Sylt war voll letztes Wochenende!

Die Gemüter erhitzten sich, und dann hieß es am Sonntag um 16.30 Uhr plötzlich: „Die nordfriesischen Inseln werden gesperrt für Touristen. Bitte alle nach Hause – ab Montag, 6 Uhr, kommt kein Gast mehr rüber.“
Nach und nach reisten die meisten ab. Einige blieben einfach, doch die Polizei fuhr rum und verwies Touristen der Insel.
Auch ich musste Gäste, die bei uns wohnten und Geburtstag feiern wollten, nachdrücklich bitten zu gehen. Das tat weh, muss ich sagen. Es ist natürlich besser so und von ganz oben vorgegeben. Jedoch ist es meine tägliche Freude, Gästen einen schönen Urlaub zu bescheren, und zudem werden wir mindestens einen Monat kompletten Verdienstausfall haben. Der Damm ist gesperrt bis 19.4., alle Hotels mussten schließen, und uns Gastgebern wurde vorgegeben, dass alle Gäste, die für diesen Zeitraum gebucht hatten, kostenfrei stornieren dürfen.

Im kommenden Herbst/Winter haben wir vor, den Friesenhof richtig schön zu renovieren. Ich hoffe, es klappt alles trotz dieser überaus schwierigen Situation. Daher buchen Sie schnell neu, buchen Sie um, kommen Sie zu uns. Drücken Sie die Daumen, dass wir Sie bald wieder empfangen und unseren Saisonstart, der, seitdem es den Friesenhof gibt, Ostern ist, ganz bald nachfeiern können.

Aber vor Allem: Bleiben Sie gesund!

Stürmische See

Wir sind noch da! Sylt hat’s überlebt, auch nach Wochen mit Sturm, Sturmfluten und gefühlten 90 Regenschauern pro Tag. Hier in Wenningstedt haben wir eine Abbruchkante von guten 3 Metern. Der munkmarscher Hafen stand völlig unter Wasser. Gerade las ich, dass 10,5 € Mio. für die Sandvorspülung an der Nordseeküste investiert werden sollen.

Das muss wohl auch sein, denn es ist einiges an Sand abhanden gekommen. Wenn man bei 11 Windstärken raus geht und Fotos macht, spürt man, wie stark und unberechenbar die Natur ist. Wir sind völlig ausgeliefert. Menschengemachter Klimawandel hin oder her, Stürme gab es immer schon, und Sylt sah um 1300 noch völlig anders aus als jetzt. Und der Sand ist ja nicht weg, er ist nur woanders. Amrum, zum Beispiel, wächst.

Heute war es nochmal ordentlich stürmisch, aber in den nächsten Tagen wird es wohl freundlicher. Aufatmen, raus an den Beach und auf den Sommer freuen!!

PS: Bald geht’s wieder los. Wir starten Ostern in die Sommersaison 2020. Auf unserer Website finden Sie Early Bird Angebote – Wer weiß, vielleicht gibt es ja ein hübsches Hoch, und wir können Mitte April im Strandkorb langsam anbräunen 🙂

Fliegenpilze

Sind die nicht süß? Ganz neu bei uns im Garten: Fliegenpilze! Kamen letzte Woche spontan aus dem Boden geschossen und sind jetzt ein gefragtes Fotoobjekt.

Übrigens: Fliegenpilze galten einst als Delikatesse. Allerdings nur ohne die rote Haut. Denn die ist bei Verzehr verantwortlich für Schwindel, Halluzinationen und einen starken Rausch .. Wie es wohl dem Karnickel geht, das den Pilz hinten links angenagt hat .. ?