Wir hatten in unserem
Hause einen langjährigen Gast. Er hieß Michaelsen und war
Rechtsanwalt. Viele lustige Abende verbrachten wir bei einigen
Grogs zusammen. Als er folgende Geschichte zum Besten gab, wußte er
wohl, daß diese „Jugendsünde“ schon längst verjährt war.

Als Junge
hatte man ihn zur Erholung nach Sylt geschickt. Sein Freund und er
hatten viel Spaß daran, die „rasende Emma“,
unsere Inselbahn, zu beobachten, wenn sie am Wenningstedter Bahnhof
schnaufend hielt und die Badegäste und das Gepäck ausgeladen
wurden. 

Eines Tages hatten sie eine tolle Idee: sie legten einen
großen Stein auf die Schienen und versteckten sich in den Büschen.
Und tatsächlich: beim Rangieren entgleiste ein Waggon und kippte um.
Die Jungs fotografierten den Wagen mit ihrer Box und später stand in
Kinderschrift hinten auf dem Bild: 

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Leider gibt es die Inselbahn seit 1970 nicht mehr.
Nicht dieser Vorfall war daran Schuld, sondern es hatte finanzielle
Gründe: für die Besitzer der Bahn war der Unterhalt zu teuer und so
verlegte man die Personenbeförderung in Busse auf die Straße.